Braunschweig

Seid nett zueinander: Braunschweiger Zeitung startet Aktion für respektvolleren Umgang in der Gesellschaft

BRAUNSCHWEIG / ESSEN, 15.11.2019­­­. Wüste Drohungen und Hetze in den sozialen Medien, gewalttätige Attacken auf Bürgermeister, Polizisten, Feuerwehrleute und Sanitäter, rüder Umgang im Straßenverkehr und an der Kasse im Supermarkt: Was ist los mit unserer Gesellschaft? Diese Frage war Schwerpunkt des Leserforums „Freie Fahrt für Pöbelei – muss unsere Gesellschaft den anständigen Umgang wieder lernen?“, welches die Braunschweiger Zeitung am vergangenen Dienstag im BZV Medienhaus veranstaltete. Der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil plädierte dabei für härtere Strafen und mehr Zivilcourage.

 

Hochkarätige Vertreter aus Politik, Justiz, Polizei, Wissenschaft, Wirtschaft, Feuerwehr, Sanitätsbereich und Journalismus diskutierten gemeinsam mit Leserinnen und Lesern der Braunschweiger Zeitung zu den Themen Beleidigungen im Internet, Angriffe auf Helfer und Amtspersonen sowie Pöbeleien im Alltag. Auf dem Podium saßen neben Ministerpräsident Stephan Weil, Michael Pientka, Präsident der Polizeidirektion Braunschweig, die Chefin der Staatsanwaltschaft Braunschweig, Katrin Ballnus, Dietmar Schilff, Landesvorsitzender der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Klaus-Peter Bachmann, Vorsitzender des Beirats des Landesfeuerwehrverbands Niedersachsen, der Psychologe Prof. Frank Eggert und der Notarzt Dr. Christoph Schenk und Redakteur Philipp Engel.

Die Moderation des Abends hatte Chefredakteur Armin Maus übernommen: „Unsere Leser erleben, wie Rücksichtslosigkeit in unseren Alltag einbricht. Das niedersächsische Innenministerium sieht sich gezwungen, überall im Land Tagungen zu veranstalten, in denen Mandatsträger informiert werden, wie sie sich gegen Attacken schützen können. Wir haben immer wieder über Angriffe auf Sanitäter, Polizisten und Feuerwehrleute zu berichten. Darüber müssen wir reden – und Wege zum Besseren finden.“

Deshalb hat die Braunschweiger Zeitung gleichzeitig die Aktion „Seid nett zueinander“ gestartet, um für einen respektvolleren Umgang in unserer Gesellschaft werben. Am Samstag ruft die FUNKE-Zeitung Leserinnen und Leser im Blatt sowie über ihre Social-Media-Kanäle auf, positive Erfahrungen und Erlebnisse zu schildern. Die Geschichten können per E-Mail, Post oder über Social Media (#seidnettzueinander) eingereicht werden und erscheinen im Laufe der nächsten Wochen.

Begleitet wird die Kampagne, die sich am Vorbild des Hamburger Abendblatts orientiert, durch eine Stickeraktion: Ab nächster Woche können Leserinnen und Leser in den Service-Centern der Braunschweiger Zeitung kostenlos Aufkleber abholen und damit „Flagge zeigen“. Außerdem werden Bierdeckel mit dem Slogan verteilt. Darüber hinaus haben Firmen die Möglichkeit, sich in die Kampagne einzubringen und als Partner der Aktion aufzutreten. Die Aktion soll mindestens vier Wochen laufen.